Ursprung und Wesen der HAKOMI-Methode

Was ist HAKOMI? HAKOMI ist eine raumgebende, einfühlsame Form der Körperpsychotherapie. Sie wurde in den 1970er-Jahren von Ron Kurtz in den USA entwickelt – auf der Grundlage der Arbeiten von Freud, Jung, Reich, Lowen und Pesso. Es handelt sich um eine tiefenpsychologisch fundierte Methode, die Körper, Geist und Seele verbindet. Im Zentrum steht die Erforschung unbewusster Reaktionen, die im Zustand innerer Achtsamkeit bewusst werden. Gedanken zeigen sich, Gefühle werden spürbar, und der Körper darf erlebt werden. So entsteht ein direkter Zugang zu Erinnerungen und inneren Bildern, die bisher verborgen waren – und dadurch ein tieferes Verständnis des eigenen Selbst.
Innere Achtsamkeit – Der Weg zur Selbstwahrnehmung

Hakomi arbeitet mit der sogenannten Inneren Achtsamkeit, also einer bewussten Verlangsamung der Wahrnehmung. Sie hilft, sich differenziert zu erleben und eingefahrene Muster zu erkennen. Alte Überzeugungen werden sichtbar, während neue Perspektiven entstehen. Im therapeutischen Prozess lernst Du, Deine lebenslang erworbenen Haltungen zu hinterfragen und zu prüfen, ob sie heute noch hilfreich sind. Auf spielerische und experimentelle Weise öffnen sich neue Möglichkeiten. Durch bewusste Aufmerksamkeit und sanfte Berührung vertiefen sich Erfahrungen, und abgespaltene Gefühle dürfen sich wieder zeigen – oft mit überraschender Leichtigkeit.
Körper, Emotion und Bedeutung

Jede Geste und jede Haltung trägt eine Bedeutung, und genau diese Bedeutung wird in der HAKOMI-Arbeit erforscht. Dabei entsteht eine Brücke zu den emotionalen Anschauungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln prägen. Diese wirken direkt auf Körper, Gesundheit und Verhalten. In der HAKOMI-Therapie begegnen wir diesem inneren Raum achtsam und respektvoll. Alles, was auftaucht – Angst, Freude, Verwirrung oder Entspannung – darf da sein. Wir schaffen gemeinsam einen sicheren Rahmen, in dem sich alle inneren Anteile zeigen können. Dadurch entsteht Vertrauen, und Veränderung geschieht auf natürliche Weise.
Nähe, Kontakt und die „Missing Experience“

Nicht für jeden Menschen ist körperliche Nähe selbstverständlich, und gerade das macht die HAKOMI-Methode so besonders. Sie lädt ein, eine Brücke zu dieser elementaren Erfahrung zu bauen. Das Bedürfnis nach Nähe, Schutz und sicherem Kontakt gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Wenn es in der Kindheit ungestillt blieb, spricht man von einer „Missing Experience“. Sie kann sich als Fehlen von Schutz, klaren Grenzen, Wertschätzung, Liebe, Freiheit oder Kreativität zeigen. Im HAKOMI-Prozess erforschen wir diese Themen gemeinsam in einem geschützten Rahmen. Alles, was sich zeigt, darf da sein – und wir sorgen dafür, dass Du Dich sicher fühlst.